„Angefangen hat alles im Schweden-Urlaub“


Mads Emil Madsen: Im Sommer 2020 zum LASK gewechselt, konnte der dänische Mittelfeld-Akteur im Herbst in allen drei Bewerben überzeugen. Im Geburtstags-Interview spricht Mads über einen richtungsweisenden Familienurlaub, sein breitgefächertes Sporttalent und eine haarige Angelegenheit.

 

Zunächst einmal: Alles Gute zum 23. Geburtstag, Mads! In Deinem 23. Lebensjahr ist einiges in deiner Karriere passiert. Von 1 bis 10 – wie bewertest Du das letzte Jahr?

Das letzte Jahr war eine solide 7. Im ersten Halbjahr 2020 habe ich noch für Silkeborg IF in Dänemark gespielt. Leider konnten wir dort den Abstieg in die zweite Liga nicht verhindern, daher war die erste Jahreshälfte nicht ganz so toll für mich. Im Sommer bin ich dann zum LASK gewechselt, was für mich ein sehr cooler und aufregender Schritt war. Am Anfang habe ich zwar etwas gebraucht, um mich an unser Spielsystem zu gewöhnen. Aber je länger die Saison gedauert hat, desto besser habe ich unsere Automatismen verstanden und desto mehr Spaß hatte ich am Platz.

 

Drehen wir die Uhr mal ganz weit zurück – wie und wann hast Du mit dem Fußballspielen begonnen?

Angefangen hat alles mit einem Familienurlaub in Schweden. Ich war damals vier Jahre alt und habe eine Gruppe älterer Jungs beim Kicken beobachtet. Da habe ich mir gedacht, das will ich auch probieren. Den Rest des Urlaubs habe ich dann praktisch immer einen Ball am Fuß gehabt. Kurz darauf habe ich dann auch begonnen für meinen Heimatverein Gl. Rye IF zu spielen.

 

Einer Deiner ersten Trainer war Dein Vater – wie war das für Dich?

Mir hat es Spaß gemacht, von ihm trainiert zu werden. Er hatte als Trainer klare Prinzipien, im Vordergrund ist immer der Erfolg des Teams gestanden. Außerdem war ich schon daran gewohnt, meinen Vater als Trainer zu erleben – er war auch in meiner Handball-Mannschaft als Trainer aktiv.

 

Moment, Du hast auch Handball gespielt?

Und nicht nur Handball (lacht). Ich war auch im Tischtennis und Tennis aktiv und habe mich auch am Mountainbiken versucht.

 

Wow, eine echte Sportskanone. War es trotz all dieser Sportarten immer klar, dass Du Profi-Fußballer – und nicht vielleicht Handballer – werden willst?

Ich habe ein gewisses Talent für alle Ballsportarten, das liegt mir einfach. Meine Mutter und mein Vater haben beide auf semiprofessionellem Niveau Handball gespielt – vielleicht kommt mein Talent auch daher. Trotzdem ist für mich immer festgestanden, dass der Profi-Fußball mein großes Ziel, mein großer Traum ist.

Im Alter von 13 Jahren hast Du schließlich den Sprung in die Jugend-Abteilung von Silkeborg IF geschafft – dort hast Du bis letzten Sommer ganze neun Jahre verbracht. Welche Erinnerungen verbindest Du mit dieser Zeit?

Es war eine wirklich tolle Zeit. In Silkeborg habe ich auch die Schule besucht. Somit war ich fast den ganzen Tag mit meinen Freunden unterwegs – im Unterricht und auf dem Fußballplatz. Viele meiner Freunde aus dieser Zeit haben gemeinsam mit mir auch den Sprung in die Kampfmannschaft von Silkeborg geschafft. Daher war das Klima im Klub ein sehr familiäres: Klar, wir haben dort professionell trainiert und Fußball gespielt – gleichzeitig hat es sich aber auch so angefühlt, als würde man einfach mit seinen Freunden kicken.

 

Gegen Ende Deiner Zeit in Silkeborg, im Februar 2020, bist Du Kapitän der Mannschaft geworden. Wie bist Du mit dieser Rolle als 22-Jähriger umgegangen?

Es war natürlich eine große Ehre für mich, Kapitän zu sein. Aber um ehrlich zu sein, habe ich mir deshalb keinen zusätzlichen Druck gemacht. Der Grund für meine Ernennung war hauptsächlich der, dass ich mit meiner professionellen Arbeits- und Trainingseinstellung als gutes Beispiel für das Team vorangegangen bin. Ich bin nicht der lauteste Spieler auf dem Platz, meine Führungsrolle habe ich also vorwiegend in der tagtäglichen Trainingsarbeit und in der Kabine wahrgenommen.

Du hast Deine professionelle Einstellung erwähnt – was genau verbirgt sich dahinter?

Mein großes Ziel ist es, mein Potential als Fußballer maximal auszureizen – um dieses Ziel zu erreichen, braucht es Extra-Einheiten. Mich trifft man nach dem Training – wie viele andere Jungs unserer Mannschaft – oft im Fitnessraum. Dieses Streben nach dem Optimum zeichnet mich als Sportler aus.

 

Für unsere Schwarz-Weißen hast Du bisher 15 Pflichtspiel-Einsätze bestritten – an welches Spiel erinnerst Du Dich besonders gerne?

Definitiv das letzte Gruppenspiel der UEFA Europa League gegen Ludogorets Razgrad. In diesem Spiel ist mir mein erstes Tor für den LASK und in einem internationalen Klubbewerb gelungen. Nach dieser Partie ist mir erst so richtig bewusst geworden, was ich gemeinsam mit dem LASK in diesem Herbst erreicht habe: Wir haben Tottenham an den Rand einer Niederlage gebracht und generell eine starke Gruppenphase gespielt.

Abschließend müssen wir noch über eine haarige Angelegenheit sprechen: Du hast das Jahr 2021 mit einem ganz neuen Look begonnen und hast Dich optisch dem Klub rund um Gernot Trauner und Lukas Grgic angeschlossen – wie kam es dazu?

Es war eine Mischung aus einer spontanen Silvester-Idee und einem Plan, den ich schon länger hatte. Am Ende hat es aber schon die Überredungs-Künste einiger meiner Freunde gebraucht, um es tatsächlich durchzuziehen. Es fühlt sich auf jeden Fall besser an, als ich befürchtet hatte (lacht).