Wenn der LASK morgen auf den FC Red Bull Salzburg trifft, stehen unsere Schwarz-Weißen zum sechsten Mal im UNIQA-ÖFB-Cup-Finale. In den bisherigen fünf Final-Auftritten war alles mit dabei: Elfmeterschießen, eine Entscheidung per Münzwurf und natürlich der große Triumph 1965. Grund genug, zurückzublicken:
Der nachfolgende Artikel entstand in Kooperation mit den OÖ Nachrichten, LASK-Medienpartner.
Zum ersten Mal stand der LASK im Jahr 1963 im Cup-Finale. Am 19. Juni lautete das Duell im Wiener Praterstadion LASK gegen die Wiener Austria. Unsere Schwarz-Weißen mussten sich dabei den Violetten denkbar knapp geschlagen geben, dem brasilianischen Mittelstürmer Jacaré gelang der 1:0-Siegtreffer.
Drei Monate zuvor hatte der LASK gegen die Austria in der Staatsliga noch die Oberhand behalten und 2:0 gewonnen. Im Cup-Finale fehlten den Schwarz-Weißen allerdings Luka Liposinovic, Heribert Trubrig, Heinz Wild und Clemens Lusenberger – alle vier hatten sich in einem Ligaspiel drei Tage zuvor verletzt.
Der LASK hielt dennoch gut dagegen und war knapp dran am großen Triumph: „Wenn wir ausgeglichen hätten, wäre auch das Siegestor für den LASK gefallen. In den letzten zehn Minuten waren alle Austrianer hundsmüde“, sagte Kapitän Rudolf „Cäsar“ Sabetzer nach der Partie enttäuscht.
Der 26. Juni 1965 ist für den LASK ein besonderer Tag: Im nervenaufreibenden Rückspiel des Cupfinales gegen Wiener Neustadt retteten die ein 1:1 über die Zeit und krönten sich dank des 1:0-Siegs im Hinspiel zum österreichischen Cupsieger. Zum ersten Mal jubelte ein Klub außerhalbs Wien über einen nationalen Titel.
Das Rückspiel fand am LASK-Platz in der Paul-Hahn-Straße statt, 8.000 Fans fieberten bis zum Schlusspfiff mit. Im Hinspiel hatte Chico den LASK zum 1:0-Erfolg geschossen, im Rückspiel markierte Franz Viehböck die schnelle 1:0-Führung (10.). Nur wenig später glich aber Josef Bierbaumer (24.) aus und der LASK durfte kein Tor mehr kassieren. Am Ende war der LASK Cup-Sieger und holte wenige Tage später das Double nach Linz.
Beinahe Unglaubliches ereignete sich im dritten Cup-Finale des LASK im Juni 1967: Das Final-Hinspiel in Linz gewann der LASK durch Tore von Hans Kondert und Helmut Köglberger mit 2:1, das Rückspiel in Wien ging mit 1:0 an die Austria. Da es noch keine Auswärtstorregel gab, ging es die Verlängerung, auch die endete ohne Sieger. Das Elfmeterschießen war noch nicht erfunden, und so musste ein Münzwurf entscheiden:
Schiedsrichter Fritz Bauer nahm den Wurf vor und wies die beiden Kapitäne darauf hin, dass nur er selbst die Münze aufheben dürfe. LASK-Kapitän Heribert Trubrig entschied sich für „Kopf“. Bauer warf die Münze und im Eifer des Gefechts bückte sich Trubrig, hob das Geldstück auf und schrie „Wir sind’s!“. Schiedsrichter Bauer wiederholte den Münzwurf und die Austria wurde Cupsieger. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.
Das wohl ruppigste Cup-Finale des LASK fand am 28. Mai 1970 in der Südstadt statt. Dort trafen die Linzer auf Wacker Innsbruck, Johann Ettmayer erzielte den einzigen Treffer des Spiels und Innsbruck holte den Titel.
In Erinnerung blieb vor allem die harte Gangart: In der Anfangsphase trat Innsbrucks Johann Eigenstiller den LASK-Scharfschützen Kurt Leitner aus dem Spiel, auch Torhüter Willi Harreither wurde das Opfer einer Attacke und kehrte nach der Pause nicht mehr zurück.
In eine von Wackers Kurt Jara ausgelöste Rauferei in Halbzeit Zwei mischten sich sogar einige Zuschauer ein.
Das bislang letzte Cup-Finale bestritt der LASK am 18. Mai 1999. Die Ausgangsposition war damals ähnlich wie am Samstag gegen Salzburg: Die Steirer waren als Bundesliga-Dominator der klare Favorit, zitterten sich aber erst im Elfmeterschießen zum Double.
Der LASK ging durch ein Eigentor von Ivica Vastic in Führung, Mario Haas glich aus. In der Verlängerung vergab Christian Stumpf die große Chance auf das goldene Tor und so musste der LASK ins Elfmeterschießen. Mit besserem Ende für die Grazer, die letzlich mit 5:3 gewinnen konnten.