Seit Anfang September schwingt Thomas Dürhammer beim LASK den Kochlöffel. Der 26-Jährige ist der Ernährungsberater der Linzer Athletiker. Im Interview erzählt Thomas über seinen Einstieg im Verein, die Rolle der Ernährung im Profifußball und wie es sich anfühlt als eingefleischter Schwarz-Weißer für den LASK zu arbeiten. Außerdem verrät er euch sein Geheimrezept zum Nachkochen!
Thomas, Du bist nun schon seit September bei uns – wie hast Du Deine ersten zweieinhalb Monate beim LASK erlebt?
Ich bin vom gesamten LASK-Team – sowohl von den Mitarbeitern im Büro als auch von der Mannschaft – sehr gut aufgenommen worden. Das hat mir den Einstieg einfach gemacht. Das Betriebsklima beim LASK ist echt top. Und obwohl ich jetzt schon über zwei Monate dabei bin, gibt es jeden Tag noch etwas Neues kennenzulernen und zu tun. Das gefällt mir sehr und macht den Arbeitsalltag spannend. Zusammengefasst kann ich also sehr positiv auf meine ersten Monate beim LASK zurückblicken.
Bevor Du LASK-Ernährungsberater geworden bist, hast Du in Wien gelebt – wie hat Dich Dein Weg zum LASK geführt?
Manche Dinge im Leben sind nicht planbar und so war es auch mit meinem Engagement beim LASK – diese Möglichkeit hat sich sehr spontan ergeben. Es war zwar schon immer mein Traum im Fußballbereich als Ernährungsberater zu arbeiten – und als eingefleischter Fan natürlich umso mehr beim LASK. Aber ich habe nicht gedacht, dass dieser Traum so schnell in Erfüllung gehen wird. Als sich im August diese Chance aufgetan hat, hat sich mein Leben innerhalb weniger Tage ziemlich verändert – ich habe meinen Lebensmittelpunkt von Wien zurück nach Oberösterreich verlegt und bin nach Linz gezogen. Wenn der LASK anklopft, musst du als Schwarz-Weißer nicht lange überlegen. Für mich war klar: Ich will das machen!
Der Job beim LASK ist für Dich also nicht nur ein Beruf, sondern auch Leidenschaft?
So ist es. Ich bin schon mein ganzes Leben lang LASK-Fan, mein Papa hat mich schon als Kind ins Stadion mitgenommen. Als Jugendlicher war ich mit Freunden sehr oft im Stadion, hatte eine Dauerkarte – wir reden da von der Zeit zwischen 2010 und 2013, das waren nicht die einfachsten Zeiten beim LASK. In den letzten Jahren waren dann auch großartige internationale Auswärtsfahrten mit dabei – die Leidenschaft für den LASK war also immer gegeben und das macht das Arbeiten für den Verein auch so speziell für mich.
Der Sprung vom Fan zum Team-Betreuer ist sicherlich außergewöhnlich – wie hast Du diesen Perspektivenwechsel erlebt?
Als Fan hat man immer einen gewissen Respekt vor den Spielern. Als Ernährungsberater ist es natürlich nicht hilfreich in Ehrfurcht zu erstarren, wenn man einem Spieler über den Weg läuft (lacht). Das war für mich am Anfang sicher etwas ungewohnt, aber durch das tolle Mannschaftsklima habe ich umso schneller gemerkt, dass unsere LASKler auch „nur Menschen“ sind. Besonders schätze ich die Bodenständigkeit und die Offenheit aller unserer Spieler gegenüber neuen Ideen – das macht mir die Arbeit um ein Vielfaches leichter.
Wie empfindest Du das Arbeiten mit der Mannschaft?
Das Arbeiten mit den Jungs ist sehr vielfältig, weil es im Ernährungsbereich viele verschiedene Bereiche zu bearbeiten gibt. Wir pflegen einen sehr lockeren, freundschaftlichen Umgang miteinander. Das ist meiner Meinung in vielen Bereichen zielführend, aber insbesondere bei der Ernährungsberatung: Mit Ge- und Verboten kommst du da nicht weit. Es geht darum, gemeinsam mit dem Spieler einen individuellen Umgang mit dem Thema Ernährung zu entwickeln.
Was genau verbirgt sich hinter der Job-Beschreibung „Ernährungsberater“, was sind Deine Aufgaben beim LASK?
Ein großer Teil meiner Arbeit ist die Planung und Zusammenstellung des gesamten Essens und Trinkens, das die Mannschaft im Rahmen von Trainings und Spielen bekommt: Das geht vom Frühstück vor bzw. dem Mittagessen nach dem Training über das Organisieren der richtigen Verpflegung bei Auswärtsfahrten bis hin zu den Energie-Snacks, die in der Kabine aufliegen.
Ein weiterer wichtiger Teil ist das Vermitteln von Ernährungs-Infos an die Spieler: In meinen ersten Wochen habe ich z. B. zahlreiche Einzelgespräche mit den Spielern geführt, wo wir uns die bisherige Ernährungsweise angesehen und Verbesserungsmöglichkeiten besprochen haben.
Darüber hinaus werde ich in Zukunft auch Vorträge für unsere Nachwuchstalente in der Akademie geben.
Und natürlich stehe ich auch jederzeit für Fragen unserer Spieler zur Verfügung: Einige unserer Burschen holen sich gerne Rezeptideen von mir oder wollen einen Ernährungsplan, an dem sie sich orientieren können.
Warum ist die Ernährung im Profifußball dermaßen wichtig?
Unsere gesamte Arbeit hier beim LASK ist darauf ausgerichtet, dass jeder Spieler am Spieltag die bestmögliche Leistung auf den Platz bringt. Und von der Ernährungsweise hängt ab, wie viel Energie ich letztendlich in den 90 Minuten bringen kann. Das geht so weit, dass ich mit meiner Ernährung beeinflussen kann, ob ich in den letzten 15 Minuten noch genug Kraft habe, intensive Sprints hinzulegen oder nicht. Kurz gesagt: Nach einem Schweinsbraten spiele ich anders Fußball als nach einer Portion Nudeln.
Hinzu kommt der gesundheitliche Gesichtspunkt: Durch eine gut abgestimmte Ernährung sind Sportler weniger anfällig für Krankheiten und Verletzungen. Und auch wenn sie verletzt sind, kann ein durchdachter Ernährungsplan dabei helfen, schnellstmöglich wieder am Platz zu stehen.
Schweinsbraten steht also nicht am Speiseplan beim LASK – hast du für die Hobbysportler unter unseren Fans noch weitere Ernährungs-Tipps?
Grundsätzlich gibt es zwei Phasen bei der Ernährung von Sportlern: Die Phase vor einer Belastung und die Phase nach einer Belastung: Vor dem Sport ist es immer gut, auf leicht verträgliche Kost zurückzugreifen, damit es während der Belastung nicht zu Magenproblemen kommt. Das kann z.B. fein gemahlenes Getreide sein oder Speisen wie Reis, Nudeln und Kartoffeln. Auch ein Toastbrot mit Butter und Marmelade ist vor dem Sport gut geeignet. Gleichzeitig ist es wichtig, viel Energie in Form von Kohlenhydraten aufzunehmen. Wieviel Energie letztendlich benötigt wird, hängt natürlich sehr stark vom jeweiligen Sport und dem Belastungsgrad ab.
Und nach dem Sport ist es besonders wichtig, die verlorene Flüssigkeit wieder aufzunehmen und in einem zweiten Schritt die entleerten Speicher im Körper wieder aufzufüllen: Das gelingt mit einem guten Mix aus Kohlenhydraten und Proteinen: Kartoffeln mit Ei oder Lachsnudeln eignen sich hier z.B. gut. Die richtige Ernährung nach dem Sport gibt dem Körper die Möglichkeit, sich bestmöglich von der Belastung zu erholen.
Zum Abschluss müssen wir noch über den Bananenduft sprechen, der gerade aus den Kabinenräumen zu uns herüber wabert – was hat es damit auf sich?
Dahinter steckt mein Bananenbrot. Das gibt’s für unsere Mannschaft, wenn es belastungstechnisch Sinn macht. Heute trainieren wir sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag – als Snack und Energiequelle zwischen den Einheiten eignet sich das Brot ideal. Den Jungs schmeckt es gut, zudem ist es gesund, weil kein zusätzlicher Zucker enthalten ist – wer es zu Hause ausprobieren will, kann gerne mein Geheimrezept nachkochen, das ihr unten findet – auch wenn es nach diesem Interview wohl nicht mehr so geheim ist.
Zutaten für 1 Backform:
340 g Dinkelmehl
5 Bananen
2 Eier
80 g Proteinpulver
50 g Nüsse
200 ml Wasser
1 Packung Backpulver
1 TL Salz
1 TL Zimt
Zubereitung: