Nach zweieinhalb Jahren und 58 Spielen im schwarz-weißen Dress verlässt Emanuel Pogatetz den LASK und wechselt im Winter als Individualtrainer zum oberösterreichischen Zweitligisten FC Juniors OÖ. Mit seiner Einwechslung in der 88. Spielminute im Europa-League-Spiel gegen Sporting Clube de Portugal bekam der Steirer die Gelegenheit, sich gebührend von den Fans zu verabschieden.
Bereits vor der Begegnung wurde der 61-fache Nationalspieler am Spielfeldrand von LASK-Präsident Dr. Siegmund Gruber freundschaftlich verabschiedet. Spätestens nach einer bewegenden Ansprache von Stadionsprecher Wolfgang Fröschl brachen beim Linzer Publikum alle Dämme. Immer wieder feierten die Fans den 36-Jährigen mit Sprechchören. Als Cheftrainer Valérien Ismaël den Routinier in der 88. Minute einwechselte, verwandelte sich die Gugl in ein Tollhaus. Jede Ballberührung des Steirers, der in seiner langen Karriere unter anderem für FC Middlesbrough und Spartak Moskau aufgelaufen war, wurde frenetisch gefeiert.
Ein emotionaler Höhepunkt für den „Mad Dog“, der daher auf eigenen Wunsch am Sonntag nicht mehr im LASK-Kader gegen Sturm Graz stehen wird. „Was gibt es Besseres, als als Gruppensieger in der Europa League zu gehen? Daher habe ich auch den Trainer gebeten, am Sonntag nicht mehr im Kader zu stehen. Einfach, weil ich will, dass das gestern das letzte Spiel meiner Karriere war, zumal das einfach so wunderschön war. Der Trainer ist diesem Wunsch nachgekommen, dafür möchte ich mich auch noch einmal bedanken!“, so Pogatetz. „Ich möchte mich bei Jürgen Werner bedanken, dass er es mir trotz meines fortgeschrittenen Alters ermöglicht hat, mich beim LASK zu beweisen und ich an dieser erfolgreichen Zeit teilhaben durfte. Der Abschied gestern war noch einmal ein Highlight für mich. Ich möchte mich auch beim Trainer ganz herzlich bedanken, dass er es mir ermöglicht hat, einen solchen Abschied zu feiern. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben. Meine gesamte Zeit beim LASK war wirklich außergewöhnlich schön!“
Vizepräsident Mag. Jürgen Werner war es ein großes Anliegen, der LASK-Spieltags-Pressekonferenz gegen Sturm Graz beizuwohnen, um einige Worte über seinen langjährigen Weggefährten zu verlieren. „Ich habe es mir heute nicht nehmen lassen, hier dabei zu sein, da ich Emanuel nun schon 16, 17 Jahre bei seinen Stationen begleite. Aufgrund unserer Europapokal-Erfolge ist das, denke ich, ein wenig untergegangen. Bei den Fans, die das gestern gebührend gefeiert haben, gottseidank nicht. Ich wollte daher heute noch einmal eine kleine Anekdote unseres gemeinsamen Weges erzählen, die charakterisiert, was Emanuel für uns und für mich darstellt“, so Jürgen Werner bei der Pressekonferenz (Die Anekdote zum Nachören).
Respektvolle Worte für den Abwehrspieler fand auch Cheftrainer Valérien Ismaël: „Emi ist ein verdienter Spieler. So durfte ich ihn auch bereits bei Hannover 96 kennenlernen. Sein Wille und seine Einstellung waren auch der Grund, warum Hannover so erfolgreich war. Er hat bestimmte Werte transportiert, so ist er auch bis zum letzten Tag geblieben. Für mich war es ein Anliegen, dass so ein verdienter Spieler einen würdigen Abgang bekommt. Er hat unglaubliches Glück, den Zeitpunkt seines Abgangs selbst bestimmen zu dürfen. Das tut er, und da gibt es nichts Schöneres. Du hast ein großes Herz, das hast du auf dem Platz gezeigt. Du hast die Werte des LASK hochgehalten, dich für den Verein und die Mannschaft richtig reingehauen.“