„Jeder hat sein Ego hintangestellt – das WIR ist entscheidend!“


Felix Luckeneder ist einer der Dauerbrenner der bisherigen Saison, stand in jeder Pflichtspiel-Minute auf dem Feld. Wir haben mit unserem Innenverteidiger über den Saisonstart, seinen neuen Innenverteidiger-Kollegen Philipp Ziereis und die Vorfreude auf die neue Raiffeisen Arena (zum Abo-Verkauf) gesprochen:

 

Fünf Runden sind gespielt, der LASK grüßt von der Tabellenspitze – wie bewertest du euren Saisonstart?
Die Art und Weise, wie wir uns bisher präsentiert haben und die Ergebnisse sind natürlich sehr erfreulich, da war schon sehr viel Positives mit dabei. Nach einer sehr mühsamen letzten Saison ist es uns gelungen, die Neuzugänge gut zu integrieren – das spricht sicher auch fürs Trainerteam und die ganze Mannschaft, dass wir unsere Neuen so gut aufgenommen haben.

 

Die schwierige letzte Saison hast du schon angesprochen. Im Sommer seid ihr neu durchgestartet – wie habt ihr das geschafft?
Jedem von uns war klar, dass wir viele Dinge nicht so auf den Platz gebracht haben, wie wir uns das vorgenommen hatten. Den Sommerurlaub hat jeder von uns für Selbstreflexion genutzt. Und seit dem Trainingsauftakt hat jeder sein Ego hintangestellt – denn das „Wir“ ist entscheidend, um zum Erfolg zu kommen. Wir wissen, dass wir einen guten Kader haben – auch dank unserer Neuzugänge. Uns ist es in den letzten Wochen gut gelungen, als Team zu funktionieren, das merkt man auch an der guten Stimmung in der Kabine und am Platz. Das  war sicher einer einer der Gründe, warum wir so gut in die Saison gestartet sind.

 

Nur vier Gegentreffer nach fünf Liga-Spielen – daran habt ihr als Abwehrverbund natürlich einen großen Anteil. Wie ist es euch zuletzt gelungen, defensiv derart stabil aufzutreten?
In den ersten Runden hat die ganze Mannschaft ihre Aufgaben am Platz sehr gut erledigt. Es ist uns gelungen, die Abstände zwischen den Linien eng zu halten und das macht uns zurzeit aus. Daher haben wir wenige Möglichkeiten zugelassen. Das wir in Graz endlich auch zu Null spielen konnten, freut uns besonders – das hatten wir uns schon länger vorgenommen. Und ja, die vier Gegentore sind kein schlechter Wert. Fairerweise muss man aber sagen, dass sie durchaus zu verteidigen gewesen wären. Daran werden wir noch arbeiten.

 

Außer Schlussmann Alex Schlager gibt es nur zwei Spieler, die bislang jede Pflichtspiel-Minute auf dem Feld gestanden sind: Dich und Philipp Ziereis. Wie würdest du deinen Innenverteidiger-Kollegen beschreiben?
Philipp ist ein sehr kommunikativer Typ, der am Platz eine Führungsrolle einnimmt und von hinten einteilt. Er kommt aus Bayern, ist also kein richtiger Deutscher für mich (grinst) – das heißt, er bringt auch einen gewissen Schmäh mit, der bei uns natürlich gut ankommt. Am Platz merkt man sofort seine große Routine. Er weiß immer, wo er zu stehen hat, ist zweikampf- und kopfballstark. Einfach ein lässiger Typ.

Energisch, entschlossen, kopfballstark: Felix Luckeneder im Duell mit Emmanuel Emegha (Sturm Graz).

 

Du bist Schwarz-Weißer durch und durch und ein sehr fannaher Spieler. Sogar während deiner Zeit in Hartberg warst du hin und wieder am Stehplatz anzutreffen. Wie viel bedeutet dir persönlich der Support der Fans?
Da spreche ich nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft: Jeder Spieler hat die größte Freude, wenn er vor vollen Stadien spielen darf. Die Unterstützung unserer Fans ist in den letzten Wochen großartig – das war sie aber auch in der „zachen“ letzten Saison, das ist schon bemerkenswert. Wenn du auswärts in Graz vor einem vollen Auswärtssektor antrittst, spielt es sich definitiv ein bisschen leichter – und das Feiern der Siege macht nach dem Schlusspfiff umso mehr Spaß.

 

Erlauben wir uns einen Blick in die Zukunft, ins Frühjahr 2023: Der LASK kehrt zurück nach Linz, in die Raiffeisen Arena am Linzer Froschberg. Was geht dir durch den Kopf, wenn du daran denkst, dort schon bald mit der LASK-Dress aufzulaufen?
Zuvor stehen ja noch ein paar Spiele in Pasching an, die wollen wir natürlich auch weiterhin erfolgreich bestreiten. Aber natürlich kündigt sich das neue Stadion im Hintergrund schon an. Der Bau der Raiffeisen Arena ist ein riesengroßes Ziel, das sich der Verein gesetzt hat und das schon in wenigen Monaten erreicht sein wird. Dass der LASK endlich eine eigene Arena, ein eigenes Schmuckkästchen hat, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Für jeden LASK-Fan, aber auch für uns Spieler wird die neue Heimstätte ein echtes Highlight.

 

Der Standort der Raiffeisen Arena ist geschichtsträchtig, der LASK hat im alten Linzer Stadion viele denkwürdige Partien gespielt. Welche Erinnerungen verbindest du mit diesem Ort?
Am Froschberg habe ich meine ersten Schritte als LASK-Nachwuchsspieler gesetzt und viele Partien als Fan mitverfolgt. Ich erinnere mich zum Beispiel an die Zweitligazeit Mitte der Nuller-Jahre: Ich war als Ballbub im Stadion mit dabei, beim LASK spielte damals mit Ivica Vastic ein echtes Idol. Ich freue mich daher sehr, dass die neue Raiffeisen Arena an einem Ort entsteht, der für viele von uns mit schönen Erinnerungen verbunden ist.

 

Zurück in die Gegenwart: Am Samstag gastiert der SCR Altach in der Raiffeisen Arena Pasching – in der Vorsaison war jedes der vier Spiele sehr eng, zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage kamen am Ende heraus. Was erwartest du diesmal vom Spiel?
Auf uns kommt sicher eine sehr intensive Partie zu, Altach hat mit Miroslav Klose einen neuen Trainer, der frische Impulse gesetzt hat und seine Mannschaft mutig auftreten lässt. Da heißt’s für uns, wachsam zu sein und die Tugenden, die wir zuletzt in Graz auf den Platz gebracht haben, wieder abzurufen. Wenn uns das gelingt, bin ich guter Dinge.