In der 65. Auflage des OÖ-Derbys trennen sich der LASK und die SV Ried mit 1:1-Unentschieden. Trotz früher Unterzahl bringt Keito Nakamura die Linzer in Führung, den Innviertlern gelingt durch Philipp Pomer der Ausgleich.
Die erste Chance leitete Keito Nakamura in der vierten Minute über links ein, seinen Stanglpass konnte Ried-Keeper Sahin-Radlinger vor dem heranstürmenden Marin Ljubicic klären. Selbiger musste nach neun gespielten Minuten vom Feld, nachdem eine Auseinandersetzung mit Rieds Markus Lackner von Schiedsrichter Alexander Harkam mit Rot für den Mittelstürmer geahndet wurde – der LASK damit früh in Unterzahl.
Der LASK blieb im ersten Durchgang aber auch zu zehnt die bessere Mannschaft. Immer wieder sorgte Keito Nakamura für Gefahr, in der 13. Minute traf er nach bestechendem Dribbling aus spitzem Winkel von links das Außennetz. Die SV Ried kam erstmals durch Kapitän Marcel Ziegl vor das Linzer Tor, seine Volleyabnahme nach Offensivfreistoß landete in den Händen von Alexander Schlager (18.).
In der 36. Minute versuchte Peter Michorl, die Gäste mit einem direkt angetragenen Freistoß aus spitzem Winkel von rechts zu überraschen. Eine glänzende Parade von Sahin-Radlinger verhinderte zu diesem Zeitpunkt noch die Linzer Führung. Die folgte dafür mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit: Filip Stojkovic mit einer Rechtsflanke auf Keito Nakamura, der seinen Gegenspieler mustergültig aussteigen ließ und unhaltbar ins lange Eck abschloss – 1:0.
Nach dem Seitenwechsel fanden die Innviertler besser ins Spiel, kamen in der 53. Minute durch Christoph Monschein zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Rieder Offensiv-Mann befand sich beim Zuspiel von Julian Wießmeier im Abseits. Ab der 65. Minute agierten die Teams wieder in Gleichzahl: Rieds David Ungar sah nach einem überharten Einsteigen gegen Robert Zulj die rote Karte – Zehn gegen Zehn.
In der 76. Minute tauchte nach Steilpass von Rieds Michael Martin plötzlich Monschein alleine vor Alexander Schlager auf. Der LASK-Kapitän spielte seine Klasse aus und konnte den Lupferversuch abfangen. Wenige Sekunden später war er allerdings machtlos, als Flügelspieler Philipp Pomer im Strafraum zum Abschluss kam und den Ausgleich erzielte (77.). In einer atemberaubenden Schlussphase fanden beide Teams Siegchancen vor, Efthymios Koulouris und Seifedin Chabbi vergaben jeweils in der 88. Minute die besten Gelegenheiten. So endete das 65. OÖ-Derby mit einem 1:1-Unentschieden.
So spielte der LASK: Schlager – Stojkovic, Boller (72. Kecskes), Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Goiginger (67. Flecker), Zulj (67. Koulouris), Nakamura (86. Horvath) – Ljubicic
Tore: Nakamura (45+2.); Pomer (77.)
Gelb: Michorl (90+5.); Martin (58.), Mikic (73.), Ziegl (81.), Kronberger (87.)
Rot: Ljubicic (10.); Ungar (65.)
„Trotz der frühen roten Karte hatten wir Ried in der ersten Hälfte sehr gut im Griff, waren die bessere Mannschaft und sind verdient in Führung gegangen. Ausgerechnet nach dem Rieder Ausschluss hatten wir komischerweise eine kurze Phase, in der wir zu viele und zu einfache Schnittstellenpässe zugelassen haben. So kam auch der Ausgleich zustande. Ich weiß nicht ganz, ob ich mich heute ärgern oder freuen soll. Fest steht, die Leute haben ein rassiges Derby gesehen.“