Oliver Glasner im Interview


„Ich bin zuversichtlich“




Das erste Halbjahr der Saison ist Geschichte. Der Lask spielt als Aufsteiger eine respektable Saison.

IM INTERVIEW MIT DEM NULLACHTER ERKLÄRT OLIVER GLASNER, WARUM ER MIT DEN BISHERIGEN LEISTUNGEN SEINER MANNSCHAFT ZUFRIEDEN IST UND WAS ER DEN SCHWARZ-WEISSEN IM FRÜHJAHR ZUTRAUT.

Herr Glasner, 27 Punkte nach 20 Runden – damit überwinterte der LASK auf Platz fünf der Tabelle. Wie zufrieden sind Sie?
Ich bin vor allem mit den Leistungen zufrieden. Ich glaube, wir könnten bereits den einen oder anderen Punkt mehr am Konto haben und hätten uns das auch da oder dort verdient gehabt. Aber wir sind sicherlich teilweise an unserer mangelnden Effizienz gescheitert. Die Leistungenwaren in den meisten Spielen sehr gut. Die Spieler haben sich sehr gut präsentiert. Und das nicht nur bei den Spielen in der Bundesliga, dieses Fazit gilt für das gesamte Kalenderjahr 2017.

Wird es im Frühjahr jetzt eigentlich einfacher für den LASK, weil man die Gegner schon besser kennt und sich auf die neue Liga besser eingestellt hat?
Das kann man sehen, wie man will. Denn die Gegner haben sich nun auch besser auf uns eingestellt. Man darf weiterhin nicht vergessen, dass viele unserer Spieler im Herbst die ersten Bundesligaspiele ihrer Karriere absolviert haben. Die Bundesliga hat ein anderes Niveau als die zweite Liga, alles geht ein bisschen schneller, die Gegner sind besser und robuster – daran mussten wir uns erst gewöhnen. Ich bin aber auf jeden Fall zuversichtlich für das Frühjahr, weil ich in meinen Spieler noch Potential sehe.

Vor Saisonstart sagten Sie, dass man als Aufsteiger in der höchsten österreichischen Spielklasse am Boden bleiben müsse. Nun weiß man zu Beginn der Rückrunde, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Aber schielt man schon nach oben?
Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, wie wir auftreten wollen. Insofern hat sich seit Zweitligazeiten nicht viel verändert. Wir wollen unsere Spiele gewinnen und in je mehr Spielen wir gute Leistungen abrufen, desto mehr Punkte werden wir machen. Und dann schauen wir, was Ende Mai dabei rauskommt.

Sie sind im Dezember vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert worden und Ihr aktueller Kontrakt läuft nun bis 2022. Was bedeutet das für einen Trainer?
Natürlich ist das ein großer Vertrauensbeweis der Vereinsführung in meiner Arbeit. Aber man muss auch dazusagen, dass es eine gegenseitige Geschichte war. Wir haben uns zusammengesetzt und über die Zukunft gesprochen. Der LASK und ich haben dabei sehr viele Gemeinsamkeiten ausgemacht. Deshalb haben wir uns zusammen entschieden, diesen Weg langfristig gemeinsam gehen zu wollen. Das ist sehr positiv und eine der wichtigsten Grundlagen für erfolgreiches Arbeiten.

Auch am Spielersektor wurden Verträge vorzeitig verlängert. Mit Philipp Wiesinger, Maximilian Ullmann und Reinhold Ranftl konnten junge Leistungsträger langfristig an den Verein gebunden werden. Warum ist das so wichtig?
Es liegt auf der Hand, dass wir Spieler mit langfristigen Verträgen ausstatten wollen, weil wir nicht zuletzt im vergangenen Sommer bei Paulo Otavio gesehen haben, wie schnell gute Leistungen Begehrlichkeiten von größeren Klubs wecken. Wenn wir Spieler nicht mehr halten können, wollen wir entsprechende Ablöse lukrieren und das geht nur über die Vertragslaufzeit. Bei den angesprochenen Jungs, die jetzt verlängert wurden, handelt es sich um absolute Leistungsträger, die wir aber noch nicht am Leistungszenit sehen. Wir freuen uns, dass sie noch länger bei uns sind. Und auch darüber, dass sie sich weiterhin für den LASK entscheiden haben.

Mit Samuel Tetteh stieß im Winter ein neuer Mann für die Offensive ins Team. Was erwarten Sie vom 21-Jährigen aus Ghana?
Er ist hochtalentiert und hat in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt, welches Potential in ihm steckt. Wir haben uns ganz bewusst für eine eineinhalbjährige Leihe mit Kaufoption entschieden, weil wir in ihm eine Investition in die Zukunft sehen. Denn auch wenn er zweifelsohne ein sehr guter Spieler ist, darf man nicht vergessen, dass er neun Monate verletzt war im Vorjahr. Das merkt man auch. Er ist noch nicht ganz im Rhythmus und sicher noch nicht bei seiner alten Leistungsstärke. Wäre er das, hätten wir ihn, einen A-Teamspieler aus Ghana wohlgemerkt, auch nicht unter Vertrag nehmen können. Wir wollen ihm helfen, wieder zu seiner Bestform zu finden. Und dann können wir viel Freude mit ihm haben.