Der LASK remisiert im vierten Derby der laufenden Saison mit 1:1 in Ried und bleibt damit Tabellenzweiter der Quali-Gruppe. Nach einer schwachen ersten Hälfte übernehmen die Linzer im zweiten Durchgang die Kontrolle. Die Schlussphase gerät aufgrund zweier VAR-Checks zum emotionalen Höhepunkt.
Das 64. OÖ-Derby startete mit einer chancenarmen Anfangsphase, die beste Gelegenheit fanden die Gastgeber vor: Marcel Ziegl spielte einen Chipball in den Strafraum zu Julian Wießmeier, der aber an Alexander Schlager scheiterte (6.). Ansonsten tat sich in beiden Sechzehnern nicht viel, beide Teams waren darauf bedacht, wenig zuzulassen.
Nach einer halben Stunde probierte es Keito Nakamura per Distanzschuss von halbrechts – sein Schuss segelte aber über das Tor. Alex Schlager bekam in der 39. Minute wieder zu tun: Im Eins-gegen-Eins-Duell mit Dorgeles Nene, der zuvor auf per Steilpass auf die Reise geschickt worden war, stellte der LASK-Kapitän erneut seine Klasse unter Beweis. Chancenlos war er dann drei Minuten später: Einen Offensiveinwurf der Rieder verlängerte Oumar Sako unglücklich und unhaltbar per Hinterkopf ins eigene Tor – die späte Führung für die SV Ried in Halbzeit eins.
Der zweite Durchgang begann mit einer Chance für Ried: Dorgeles Nene probierte es artistisch per Seitvolley – Alex Schlager war mit einer Glanzparade zur Stelle (48.). Und dann übernahm der LASK das Zepter: Keito Nakamura dribbelte sich in der 55. Minute technisch versiert von links in den Strafraum und schloss unter Bedrängnis ab – Außennetz.
Elf Minuten später fiel der umjubelte Ausgleich: Ein Offensiv-Einwurf von René Renner landete bei Sascha Horvath, der im Strafraum nicht lange überlegte und den Ball kompromisslos ins Tor drosch. Gleich im Anschluss an den Treffer kam der LASK zu weiteren Chancen: Zunächst setzte Keito Nakamura einen Ball aus spitzem Winkel nur hauchzart am Rieder Tor vorbei (68.), dann entwischte Husein Balic der SVR-Defensive – sein Abschluss landete knapp links neben dem Tor (69.).
Die Schlussphase war dann Derby pur: In der 85. Minute wurde ein vermeintliches Elfer-Foul von Alex Schlager an Ante Bajic überprüft – Urteil: kein Elfmeter, Schlager hatte den Ball regelkonform per Hand abgewehrt. Zwei Minuten später dasselbe Spiel, diesmal im Rieder Strafraum: Ried-Kapitän Ziegl war angeköpft worden und hatte den Ball mit der Hand berührt – doch erneut verlief der VAR-Check ohne Elfmeterpfiff. So blieb es am Ende bei viel Emotion, Aufregung und einem 1:1-Unentschieden.
So spielte der LASK: Schlager – Sako, Boller, Filipovic – Flecker, Jovicic (67. Hong), Michorl, Renner – Horvath (67. Gruber), Nakamura, Goiginger (46. Balic)
Tore: Sako (42., ET); Horvath (66.)
Gelb: Renner (44.), Filipovic (45.), Jovicic (64.)
„In der ersten Halbzeit sind wir nicht so aufgetreten, wie es ein OÖ-Derby verlangt. Wir haben zwar nicht viele Chancen zugelassen, aber nach vorne war das viel zu wenig. Ab der 50. Minute habe ich dann den LASK am Platz gesehen, den ich sehen will: Wir hatten die deutlich besseren Chancen, sind verdient zum Ausgleich gekommen. Auf der zweiten Halbzeit können wir aufbauen.“