Oliver Glasner hat den LASK zurück in die Bundesliga geführt. Im Interview mit dem Nullachter erklärt er, warum der Zusammenhalt im Verein ein entscheidender Erfolgsfaktor war und was er seinem Team in der neuen Saison zutraut.
Oliver Glasner, das große Ziel ist erreicht – der LASK ist zurück in der Bundesliga. Mit etwas Abstand: Was bedeutet dieser Aufstieg?
Es war extrem wichtig für uns, dieses erste große Etappenziel gemeinsam zu erreichen. Ich kann mich noch an den Tag erinnern, an dem ich vor zwei Jahren mit den Vereinsverantwortlichen zusammengesessen bin und wir definiert haben, dass wir mit dem LASK zurück in die Bundesliga wollen und ihn dort im zweiten Schritt etablieren wollen. Wenn so ein Erfolg gelingt, ist das natürlich ein sehr emotionaler Moment. Es war aber auch eine Bestätigung für unsere Arbeit. Wir haben natürlich nicht alles richtig gemacht, aber wir müssen viele Dinge richtig gemacht haben, sonst wären wir am Ende der Saison nicht dort oben gestanden.
Was genau hat der LASK denn richtig gemacht?
Im Endeffekt erreichst du Ziele vor allem durch Zusammenhalt. Und damit meine ich nicht nur die Spieler und das Trainerteam, sondern vom ehrenamtlichen Helfer bis rauf zu den Verantwortlichen im Präsidium. Auch den „Freunden des LASK“ muss man einen besonderen Dank aussprechen. Wir haben viel investiert, unser Bestes gegeben und sind daher jetzt wieder zurück in der Bundesliga. Besonders freut mich, dass das Klima im Verein auch in schwierigen Phasen stets gut war und dass wir uns immer gegenseitig unterstützt haben. So kitschig es klingen mag: So freut man sich jeden Tag auf die Arbeit und so soll es sein.
Die Freude auf die Bundesliga wird auch groß sein. Aber was ist für den Verein möglich im Comeback-Jahr?
Es ist nicht einfach, Orakel zu spielen. Wir waren in der Ersten Liga immer wieder Teil des Favoritenkreises und werden auch jetzt schon wieder sehr hoch gehandelt. Mir ist allerdings auch in der Bundesliga besonders wichtig, dass wir mit beiden Füßen am Boden bleiben. Wir haben eine gute Mannschaft, wir haben Selbstvertrauen und freuen uns darauf, wieder in den großen Stadien Österreichs spielen zu können. Und doch ist es gerade im ersten Jahr einmal wichtig, die Liga und die anderen Teams kennenzulernen. Man darf nicht vergessen, dass wir ganz viele Spieler haben, die zum ersten Mal in der Bundesliga spielen.
Der LASK hat die Erste Liga phasenweise dominiert und oft erfolgreichen Offensivfußball gezeigt. Welchen LASK darf man in der Bundesliga erwarten?
Wir wollen unsere Art, Fußball zu spielen, jede Partie auf den Platz bringen. Wir wollen weiterhin offensiv und nach vorne spielen. Ich glaube, wir haben schon in der Vorsaison im Cuphalbfinale gegen Rapid bewiesen, dass wir uns nicht von einem großen Stadion einschüchtern lassen. Wir wissen, dass wir das Potential haben, gegen jede Mannschaft in Österreich gewinnen zu können. Wir wissen aber auch, dass wir auch gegen jeden Gegner verlieren können, wenn wir nur zwei Prozent nachlassen. Gerade in der Bundesliga ist die Qualität der Teams natürlich noch höher und es gibt noch mehr Einzelspieler, die jeden Fehler von dir eiskalt bestrafen können.
Einzelspieler ist ein gutes Stichwort. Mit Fabiano, Imbongo, Kerhe, Boateng, Mayer oder Miesenböck haben einige Spieler den Verein verlassen. Gleichzeitig hat das Team mit Trauner, Holland, Goiginger, Bruno oder Pogatetz viel Erfahrung und Qualität ins Team bekommen. Wie zufrieden sind Sie mit den Transfers?
Bis auf Fabiano, der seine Karriere beendet hat, war kein Akteur, der uns verlassen hat, richtiger Stammspieler. Mit der Ausnahme von Fabianos Rückkehr in die Heimat waren diese Transfers auch so geplant. Wir haben die Außenpositionen mit Bruno und Goiginger mit auffälligen Akteuren aus der Ersten Liga nachbesetzt und im zentralen Mittelfeld mit Trauner, Holland und Pogatetz erfahrene Akteure geholt. Aber man darf nicht vergessen: Auch ich habe über 400 Bundesligaspiele Erfahrung, würde der Mannschaft aber gar nicht mehr weiterhelfen. Erfahrung alleine zählt nicht.