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13.5.2024

„Können aus diesem Spiel viel lernen“

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Volles Haus, ein emotionales Duell, bewegende Momente und eine eindrucksvolle Atmosphäre – das letzte Saison-Heimspiel des LASK in der ADMIRAL Bundesliga hatte vieles zu bieten, was das Fußballherz begehrt. Nach dem 2:2 vor 18.500 Zuschauern in der Raiffeisen Arena gegen den SK Sturm Graz durften die Athletiker auf einen gelungenen Nachmittag inklusive Punkterekord in der Meistergruppe zurückblicken.

Durch das Unentschieden gegen den Tabellenführer (zum Spielbericht) blieben die Linzer nicht nur zum fünften Mal im sechsten Auftritt unter Cheftrainer Thomas Darazs ungeschlagen, sondern stellten bereits eine Runde vor dem Ende der Meisterschaft die eigene Bestmarke im Finaldurchgang ein. 17 Zähler sammelten die Athletiker in den bisherigen neun Partien und damit exakt so viele, wie in der Premierensaison der Meistergruppe 2018/19. Darüber hinaus gelangen zum vierten Mal in Folge zwei oder mehr eigene Treffer – das war zuletzt vor mehr als vier Jahren in der Spielzeit 2019/20 der Fall gewesen. 

Das stimmte auch Darazs entsprechend zufrieden: „Am meisten bereitet mir Freude, dass wir unsere Scheu abgelegt haben, Fußball zu spielen. Dass sich der Ball am Fuß schön anfühlt, dass man das Spiel mit dem Ball genießt“, betonte der 46-Jährige. „Mir gefällt unsere Art und Weise, wie wir derzeit Fußball spielen. Ich denke, auch die Fans finden das gut“, pflichtete Abwehrspieler Maksym Talovierov bei.

Der LASK mit Maksym Talovierov (l.) und Adil Taoui (2.v.l.) ist in der Raiffeisen Arena gegen Sturm weiter ungeschlagen.

Deutlich verbesserte Passquote

Das belegen auch die Zahlen, allen voran die Passquote, die in den vergangenen Wochen auf zum Teil mehr als 85 Prozent in die Höhe schnellte. Gegen Sturm befand sich diese mit knapp 77 Prozent etwas darunter, was aber auch der Spielanlage des Gegners geschuldet war. „Es war ein Spiel, aus dem wir viel lernen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen können“, betonte Darazs, der die Spieler dazu ermutigen möchte, über die Grundidee hinaus eigene Lösungsansätze für bestimmte Situationen im Spiel zu kreieren.

Der Mut in der eigenen Spieleröffnung erwies sich jedenfalls auch gegen Sturm als richtiger Ansatz, wenngleich die Grazer eine dieser Situationen zu einem Ballgewinn und dem anschließenden 1:1 für sich nutzen konnten. „Das ist Part of the Game“, sagte Darazs, der in diesem Zusammenhang auf den Führungstreffer von Florian Flecker verwies, der exakt aus einem solchen gelungenen Angriff infolge eines kontinuierlichen Aufbaus resultiert war. „Es war notwendig, so zu spielen, um dem Gegner aufgrund dessen Spielweise etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen“, erklärte der Cheftrainer.

Die beiden Torschützen unter sich: Florian Flecker (l.) und Marin Ljubicic

Fahrplan für Europa steht

Seit Sonntagabend steht nun die endgültige Platzierung fest, der LASK wird zum fünften Mal seit Gründung der Bundesliga nach 1980, 1984, 1985 und 2023 die Saison auf Rang drei beenden. Dies bedeutet wie im Vorjahr die Teilnahme am Play-off der Europa League, das am 22. und 29. August ausgetragen wird. Bei einem Aufstieg stehen mindestens acht weitere Partien im Hauptbewerb bevor, nachdem die internationalen Wettbewerbe einer Reform unterzogen wurden und diese künftig in einem Ligenformat mit 36 Mannschaften absolviert werden. In der Conference League stünden sechs weitere Spiele auf dem Programm. 

Zwei Jubiläen

„Es war keine leichte Saison, wir hatten unsere Aufs und Abs. Wir haben aber als Mannschaft Riesencharakter gezeigt, sind in den schwierigen Zeiten noch enger zusammengerückt und haben uns den dritten Platz erkämpft, was zu Beginn unser Ziel gewesen war“, resümierte Kapitän Robert Zulj, der sein zweites Match nach seiner überstandenen Knieverletzung bestritt. „Ich bin jenen Menschen, die mir in dieser schweren Zeit geholfen haben, sehr dankbar. Es fühlt sich sehr gut an“, war der 32-Jährige happy. Für Zulj bedeutete die Einwechslung kurz vor Schluss zugleich sein 150. Bundesligaspiel. Mit Tobias Lawal, der zum 50. Mal in einem Pflichtspiel das Tor des LASK hütete, gab es einem weiteren Jubilar an diesem Nachmittag.

Zum Saisonabschluss wartet nun am kommenden Sonntag der Gang nach Salzburg, wo die Athletiker befreit aufspielen können und noch einmal alle Kräfte bündeln werden, um beim Titelverteidiger eine starke Leistung an den Tag zu legen. „Ich kann versprechen, dass wir wieder 120 Prozent geben und alles dafür tun werden, um das Spiel zu gewinnen“, bekräftigte Talovierov.

Robert Zulj (l.) und Tobias Lawal (2.v.l.) begingen gegen Sturm jeweils ein Jubiläum.

Einmal LASKler, immer LASKler!

Endgültig Abschied nehmen heißt es danach von Sanoussy Ba, Felix Luckeneder, Peter Michorl und Philipp Wiesinger. Das Quartett wurde, wie berichtet, vor dem Match gegen Sturm entsprechend gewürdigt. Für Luckeneder, der in der Schlussphase noch einmal ran durfte, endet damit die zweite Ära beim LASK nach dreieinhalb Jahren. Zuvor hatte er von 2005 bis 2018 das schwarz-weiße Trikot übergestreift, sich vom eigenen Nachwuchs über die Akademie zu den Profis hochgearbeitet und in 164 Einsätzen der jüngeren Vergangenheit des Vereins seinen Stempel aufgedrückt. Unvergessen: Der Doppelpack beim 2:1-Derbysieg 2016 gegen Blau-Weiß Linz oder der Ausgleich vor der schwarz-weißen Wand beim 1:1 in dieser Saison gegen Rapid.

Auch Michorl prägte die Erfolgsgeschichte der Athletiker maßgeblich, 351 Pflichtspieleinsätze hievten den 2014 zum LASK gewechselten Mittelfeldmann in einen elitären Kreis und auf Platz vier im Ranking der Rekordspieler hinter Klaus Dantlinger (374), Klaus Lindenberger (383) und Gerhard Sturmberger (414). Von Liga zwei bis zum Champions-League-Play-off hat der 29-Jährige bleibende Spuren hinterlassen. 

Wiesinger trug das LASK-Trikot insgesamt acht Jahre und brachte es in dieser Zeit auf 173 Partien. Mit Treffern wie dem sehenswerten 1:0 bei Manchester United in der Europa League oder dem 2:1-Goldtor 2018 gegen Rapid sicherte sich der Abwehrspieler ebenfalls einen Platz in den Geschichtsbüchern des Klubs. Für Ba endet der Leihvertrag bei den Athletikern nach einem Jahr. Der 20-jährige Außenverteidiger war im Sommer von RB Leipzig nach Oberösterreich gekommen und absolvierte bis dato 15 Pflichtspieleinsätze.

Der LASK wünscht allen vier Profis alles erdenklich Gute für die Zukunft – einmal, LASKler, immer LASKler!

Emotionaler Abschied: Philipp Wiesinger (l.), Peter Michorl und Co. wurden von den LASK-Fans ein letztes Mal gebührend gefeiert und von GF Sport Radovan Vujanovic beschenkt.

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