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3.11.2025

Mit Willen, Mentalität und Teamgeist zum Derbysieg

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Vierter Pflichtspielsieg in Folge ohne Gegentor, Vorstoß in die Top sechs der heimischen Bundesliga und den Status als Nummer eins von Linz untermauert – kurzum, ein rundum gelungener Derby-Samstag für den LASK. Die Schwarz-Weißen ließen nach dem ersten Auswärtssieg über den FC Blau-Weiß Linz seit zwölf Jahren ihren Emotionen freien Lauf, Wille, Mentalität und Teamgeist entpuppten sich als wesentliche Erfolgsfaktoren.

„Uns ist bewusst, dass dieses Derby einen sehr hohen Stellenwert in Oberösterreich und speziell in Linz genießt“, war Didi Kühbauer nach seinem ersten Linzer Derby als Trainer happy. Die Derby-Atmosphäre wurde schon vor Anpfiff spürbar, der zweite Saisonerfolg über den Stadtrivalen war letztlich auch ein Sieg des Willens, der Mentalität und des Teamgeistes. Beispiel gefällig? Das erfolgreiche Tackling des anschließend von Krämpfen geplagten Kasper Jörgensen in der fünften Minute der Nachspielzeit, das die gesamte LASK-Bank lautstark und gestikulierend feierte. Nach 101 Minuten Spielzeit und dem Simsek’schen Schlusspfiff brachen endgültig alle Dämme.

„Es fühlt sich großartig an. Ich danke Gott, ich danke allen Mitspielern“, strahlte Siegtorschütze Samuel Adeniran, der seinen dritten Saisontreffer in der Bundesliga erzielt hatte. „Ich habe George (Bello, Anm.) geschrien und wusste, dass ich nicht viel Zeit haben würde. Deshalb habe ich mit dem ersten Kontakt abgeschlossen“, schilderte der US-Amerikaner die entscheidende Szene, die auch seinem Coach lobende Worte entlockte. „Dass er das wieder mit dem rechten ‚Patschen‘ macht, ist umso schöner für ihn“, sagte Kühbauer über seinen Schützling, der schon gegen Rapid mit seinem eigentlich zweitstärksten Fuß genetzt hatte. Sein erster Weg nach dem Treffer führte ihn diesmal zu Videoanalyst Mario Milanic – nicht ohne Grund, wie Adeniran verriet: „Ich wollte damit einfach meine Wertschätzung für seine großartige Arbeit, die er leistet, ausdrücken.“

Samuel Adeniran sorgte für den ersten Auswärtssieg in einem Linzer Derby seit zwölf Jahren.

Erstmals seit 2019 vier Pflichtspielsiege ohne Gegentor

Seit Kühbauers Amtsantritt läuft es damit weiter wie am Schnürchen. Erstmals seit Frühjahr 2019 feierten die Athletiker vier Pflichtspielsiege in Serie ohne Gegentreffer – damals hatte man unter Oliver Glasner im Cup den SKN St. Pölten (6:0) sowie in der Liga die Wiener Austria (2:0), den SK Sturm (3:0) und Wacker Innsbruck (2:0) bezwungen. Zugleich war es der erste Sieg einer Gastmannschaft in einem Linzer Derby seit dem 2:0 des LASK in der Regionalliga Mitte im August 2013. In der höchsten Spielklasse hatten die Schwarz-Weißen zuletzt im Juni 1995 ein Auswärtsduell mit dem Stadtrivalen für sich entschieden.

Der Erfolgslauf lässt sich neben den taktischen Adaptierungen auch auf das wiedergewonnene Selbstvertrauen zurückführen. „Speziell der erste Sieg (2:0 gegen Rapid, Anm.) war enorm wichtig, damit die Spieler wieder mehr an sich glauben“, erklärte Kühbauer. „Wir haben das System ein wenig geändert, das war gut für uns. Und natürlich spielt es sich leichter, wenn man mal ein, zwei Spiele gewinnt“, bestätigte Kapitän Sascha Horvath, der sich ein Extralob seines Trainers verdiente. „Das ist fast überirdisch, wie er derzeit spielt. Auch Mela (Bogarde, Anm.) macht es unglaublich gut.“

Nach Schlusspfiff brachen bei Keba Cisse und Co. alle Dämme.

LASK hält Ball flach: „Müssen am Boden bleiben“

Ungeachtet der aufkommenden Euphorie ist klar: Der Vorstoß auf Rang sechs entspricht lediglich einer Momentaufnahme, der Weg in die Top sechs ist noch ein steiniger. Es gilt, den Ball flachzuhalten und hart weiterzuarbeiten. „Wir werden weiterhin Punkte brauchen und uns verbessern müssen. Das ist keinesfalls ein Selbstläufer, es wird jede Woche ein harter Kampf für uns werden. Wir müssen uns bewusst sein, uns noch steigern zu müssen“, betonte der LASK-Trainer. Dies betreffe insbesondere das Angriffsdrittel, in dem man die Situationen klarer und besser fertigspielen müsse. Auch, dass man sich wie schon gegen den GAK im Finish etwas zu weit zurückdrängen ließ, missfiel dem 54-Jährigen. „Hier müssen wir den Mut haben, weiterhin nach vorne zu verteidigen.“ Der Kapitän stellte mit Blick auf die kommenden Wochen inklusive der Heimaufgabe am Sonntag (14.30 Uhr) in der Raiffeisen Arena gegen den SCR Altach ebenfalls fest: „Wir wissen, wie schnell es im Fußball geht und müssen am Boden bleiben.“

Zusammenfassung FC Blau-Weiß Linz - LASK
Spielbericht FC Blau-Weiß Linz - LASK

Tickets LASK - SCR Altach

Die LASK-Fans sorgten einmal mehr für prächtige Derby-Atmosphäre.

Das Derby im Rückspiegel

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