Ein bewegendes Fußballjahr mit grandiosem Ausklang

Trainingslager & Viertelfinal-Triumph
Wie gewohnt, bereitet sich der LASK an der türkischen Riviera auf die Frühjahrssaison vor. Bei traumhaften Bedingungen im angenehm warmen Belek schuften 28 Spieler zehn Tage lang, um die Basis für eine gelungene zweite Saisonhälfte zu legen. Der Auftakt ins Pflichtspieljahr könnte erfreulicher nicht sein: Im ÖFB-Cup-Viertelfinale legen die Athletiker einen Kraftakt hin, drehen das Spiel gegen RB Salzburg und feiern dank des Siegtreffers von Neuzugang Samuel Adeniran in der Verlängerung den ersten Pokal-Erfolg über die Mozartstädter seit 1963 und den fünften Halbfinaleinzug in den vergangenen sieben Jahren. 

Qualifikationsgruppe & Cup-Aus
Trotz fünf ungeschlagenen Spielen in Serie reicht es zum zweiten Mal seit Einführung der Ligateilung nicht für die Meistergruppe, die 2:4-Niederlage am letzten Spieltag im Grunddurchgang beim SK Sturm machen die Hoffnungen zunichte. Gleiches gilt für den ÖFB-Cup: Der Traum vom Finale und dem möglichen ersten Titel seit 60 Jahren platzt trotz 1:0-Führung bis zur 83. Minute gegen den späteren Triumphator, den Wolfsberger AC, im Elfmeterschießen scheitert der LASK vor eigenem Publikum. Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief, die anschließenden drei Spiele in der Qualifikationsgruppe werden zwar gewonnen, die Auftritte sind jedoch wenig überzeugend. Letztlich entscheidet sich der Verein für die Trennung von Cheftrainer Markus Schopp. 

Erfolgslauf & Play-off-Enttäuschung
Unter Interimstrainer Maximilian Ritscher erleben die Linzer einen Aufschwung, erzielen in den ersten drei Spielen nicht weniger als 13 Volltreffer. Damit katapultiert sich der LASK über Platz eins in der Qualifikationsgruppe ins nationale Europacup-Play-off, wo man dank eines 2:0-Erfolgs über den TSV Hartberg ins Endspiel einzieht. Zunächst scheint es, als würde der LASK den internationalen Startplatz in der kommenden Saison tatsächlich in Aussicht gestellt bekommen, mit dem 3:1-Hinspielsieg gegen Rapid verschafft man sich eine vielversprechende Ausgangslage. Doch zwei späte Gegentreffer beim 0:3 im Retourmatch besiegeln das Aus im Rennen um ein Quali-Ticket. "Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden", sagt Tobias Lawal nach seinem letzten Pflichtspiel für die Athletiker. 

Sommervorbereitung & Cup-Auftaktsieg
Eine vielversprechende Sommervorbereitung nährt die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Saisonverlauf unter Neo-Trainer Joao Sacramento. Mit überzeugenden Testspielauftritten wie beim 2:1 gegen Hajduk Split im Zuge der Summer Series Upper Austria oder beim 7:1-Kantersieg über AS Trencin scheint das Werk‘l früh zu laufen. Beim Saison Opening in der Raiffeisen Arena gegen den deutschen Bundesligisten Union Berlin (0:2) stellen gleich mehrere Talente aus der zweiten Mannschaft ihre Qualitäten unter Beweis, den bis dato positiven Eindruck bestätigen die Athletiker mit dem 4:0 zum Pflichtspielauftakt im UNIQA ÖFB-Cup auf der Hohen Warte gegen den Wiener Sport-Club, als man bereits nach 27 Minuten vier Treffer erzielt.

Stotterstart & Befreiungsschlag im Derby
Die erhofften Erfolgserlebnisse stellen sich zu Beginn der Meisterschaft jedoch nicht ein. Der 2:1-Heimsieg über die Wiener Austria am dritten Spieltag erweist sich als Ausreißer nach oben, nach sechs Runden stehen fünf Leermeldungen zu Buche. Mitunter zwar trotz passabler Vorstellungen wie beim 1:3 gegen die SV Ried, aber auch mit enttäuschenden Darbietungen wie beim 1:3 in Tirol oder dem 0:1 beim SCR Altach. Der anschließende 2:0-Derbysieg vor mehr als 18.000 Zuschauern gegen den FC Blau-Weiß Linz wirkt da freilich wie Balsam für die Seele. „Als ‚Chico‘ (Christoph Lang, Anm.) das 1:0 geschossen hat, hat man im ganzen Stadion gemerkt, wie viel da von der Seele abgefallen ist“, sagt Torhüter Lukas Jungwirth, der in allen 17 Bundesligaspielen über die volle Spielzeit am Platz steht, nach dem 2:0-Erfolg über den Stadtrivalen.

Rekord-Aufholjagd & Kühbauer-Comeback
Das Derby sollte dennoch das letzte Spiel von Joao Sacramento gewesen sein, der LASK-Trainer tritt zwei Tage später von seinem Posten zurück. Unter Interimscoach Maximilian Ritscher erleben die schwarz-weißen Anhänger eine historische Aufholjagd: Als erste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte punkten die Linzer beim 3:3 gegen den TSV Hartberg trotz eines bis zur 89. Minute währenden Drei-Tore-Rückstandes. Christoph Lang, Kasper Jörgensen und Andres Andrade sorgen dafür, dass die Athletiker zum dritten Mal in der höchsten Spielklasse nach einem 0:3 noch reüssieren. Vier Tage später glückt dem LASK mit der Rückkehr von Didi Kühbauer als Cheftrainer ein echter Goldgriff, der binnen weniger Tage eine völlige Trendwende herbeiruft.

Siegesserie & Zwischenrang zwei
„Ich habe die Zeit hier immer positiv in Erinnerung behalten – den Klub, die Fans und das Umfeld. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit dem Team wieder Konstanz und Überzeugung in unsere Leistungen zu bringen“, sagt Kühbauer bei seinem Amtsantritt. Dass dies derart rasch gelingen würde, damit rechnen wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten. Es folgt eine eindrucksvolle Serie, die ihren Ursprung im ersten Auswärtsdreier beim SK Rapid seit mehr als sechs Jahren findet, als Moses Usor und Samuel Adeniran dem Neo-Coach mit ihren Treffern zum 2:0-Erfolg einen perfekten Einstand bescheren. Der erste von insgesamt fünf Pflichtspielsiegen in Folge ohne Gegentreffer – ein derartiger Lauf gelang dem LASK zuvor 1993/94. Ferner gestellt sich der erste Auswärtssieg in einem Linzer Stadtderby im Oberhaus seit Juni 1995 hinzu, ebenso der erste volle Erfolg beim SK Sturm seit mehr als drei Jahren. Kühbauer darf als zweiter LASK-Trainer nach Gyula Szomoray 1961 über sieben Siege in seinen ersten sieben Pflichtspielen jubeln. Am Ende überwintert der LASK sensationell auf Rang zwei, was zuletzt in der Saison 2019/20 gelang.

Die Raiffeisen Arena hat sich längst als Begegnungszone für Sport, Familie und Wirtschaft etabliert und erweist sich über das gesamte Jahr als elementarer Wirtschaftsmotor für das Bundesland Oberösterreich. Das zeigen auch die Zahlen, die im Rahmen der Veranstaltung „Zwei Jahre Raiffeisen Arena“ publiziert werden. Alleine die Errichtung trägt dazu bei, das regionale BIP um mehr als 44 Millionen Euro zu erhöhen, die erste Saison bewirkt einen Zuwachs von knapp 43 Millionen Euro. „Ein starker Wirtschaftsstandort braucht einen starken Fußballklub wie den LASK und eine Heimstätte, wo Wirtschaft und Sport zusammenkommen“, zeigt sich Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer im Rahmen des Get Togethers im BWT Businessclub beim Heimspiel gegen den SK Rapid mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Wirtschaft hocherfreut. 

Die Raiffeisen Arena dient als beliebte Netzwerkplattform für mehr als 300 Partner des LASK, die über 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Oberösterreich beschäftigen. Mit Veranstaltungen wie Messen, Firmenevents, Symposien, Kongressen, dem Partnertag oder dem Upper Austria Business Cup sowie dem Upper Austria Lehrlingscup wird die Arena bespielt. „Wir versuchen, die Raiffeisen Arena auch abseits der Spieltage über das ganze Jahr mit Leben zu füllen“, erklärt LASK-Geschäftsführer Mergim Bresilla. 

Mit der Backstube Dunkelschwarz betreibt der LASK eine eigene Bäckerei im Stadion, sie versorgt auch die im September eröffnete Bäckerei Dunkelschwarz an der Linzer Landstraße mit kulinarischen Köstlichkeiten wie dem Original Kornspitz, Brot oder süßen Snacks. Und trägt ebenso maßgeblich dazu bei, dass die Millionenmarke an Besucherinnen und Besuchern in der Raiffeisen Arena bereits geknackt worden ist. „Man sieht, was möglich ist, wenn Sport, Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen“, betonen die LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber und Mergim Bresilla. Darüber hinaus dient das Stadion auch dem ÖFB-Nationalteam regelmäßig als Heimstätte, so auch beim 1:0 im Rahmen der WM-Qualifikation im September gegen Zypern.  

Einen Hauptbestandteil im Dreigestirn des LASK nehmen Familien und Kinder ein. Mehr als 700 Heranwachsende nützen in diesem Jahr die Möglichkeit, ihren Geburtstag in der Raiffeisen Arena des LASK zu feiern. Das erste LASK-Fußballcamp löst bei den 27 teilnehmenden Mädchen und Jungs über drei Tage Begeisterung aus. Die Initiative der Stadt Linz „Sport und Spaß mit den Stars“ ermöglicht 100 Kindergartenkindern, sich mit den Profis Joao Tornich und Christoph Lang sowie Torhüterin Sarah Trinkl zu messen. Am ersten LASK School Day feiern rund 2000 Schülerinnen und Schüler in der Raiffeisen Arena den Ferienbeginn, am Familienspieltag können junge Fans für einen Tag in die Rolle des LASK-Mitarbeiters/der LASK-Mitarbeiterin schlüpfen und als Fotograf:innen, Videograf:innen oder Reporter:innen fungieren, die Nacht der Familie lockt ebenfalls rund 800 Besucher:innen ins Stadion.

Doch auch dem eigenen Nachwuchs wird einiges geboten. So etwa im Rahmen der Aktion „Trainieren wie die Profis“, als die aktuelle AKA U14 im Sommer des Vorjahres einen Trainingstag in der Raiffeisen Arena verbringt. Oder zuletzt im Zuge der Nachwuchs-Weihnachtsfeier, als mehr als 300 Spielerinnen und Spieler sowie Trainerinnen und Trainer im Restaurant Dunkelschwarz zusammentreffen. Im Oktober hält der gesamte Nachwuchs ein gemeinsames Trainingslager in Obertraun ab, wenige Monate zuvor statten die Profis Florian Flecker, Moses Usor und Samuel Adeniran den Talenten von morgen unter dem Motto „Trainieren mit den Profis“ einen Besuch beim Training am Seidelbastweg ab.

Seiner sozialen Verantwortung wird der LASK ebenfalls gerecht. Beim traditionellen LASK Christmas Brunch werden 100.000 Euro zugunsten der OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe gesammelt, womit die Vorjahressumme ein weiteres Mal übertroffen wird. Gemeinsam mit Leading Partner backaldrin The Kornspitz Company stellt der Verein bei allen Heimspielen Becherspendenboxen auf, der Erlös kommt gleichfalls der Kinder-Krebs-Hilfe zugute. Im Rahmen des Heimspiels gegen den SK Rapid unterstützt der LASK die Initiative des Landes Oberösterreich, „ALTER OÖ“, um auf die Bedeutung des Pflegeberufes aufmerksam zu machen. Im Zuge dessen lädt der Klub 100 Pflegekräfte zum Spiel ein, eine Seniorin übernimmt den Ehrenanstoß. Im Zuge des Vereinsspieltages werden Fußballteams aus ganz Oberösterreich eingeladen, den Matchday hautnah mitzuerleben.