Hartl Zwillinge 8

14.8.2025

Ein Name, zwei Gesichter: Die Hartl-Zwillinge

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Sie teilen sich ein Geburtsdatum, ein Doppelzimmer im Internat – und vor allem die Leidenschaft für Fußball: Samuel und Matthias Hartl, 15 Jahre jung, sind ein echtes Erfolgsduo in der Akademie des LASK. Zwei Brüder, die sich ähnlich sehen, aber unterschiedlicher kaum sein könnten. Der eine ist der ruhige Taktgeber, der andere der wilde Torjäger. Gemeinsam sorgen sie auf und neben dem Platz für Aufsehen – und beweisen, wie viel Stärke in familiärer Verbundenheit steckt. Eine Geschichte aus dem aktuellen 08ER-Magazin.

Schon früh war klar: Bei den Hartls dreht sich alles um den Ball. Vater Stefan, einst selbst Stürmer beim LASK (2002– 2005), legte den Grundstein für die Karriere seiner Söhne. Im Alter von vier Jahren begleitete er Samuel und Matthias erstmals aufs Trainingsfeld. Seither hat der Fußball das Kommando übernommen. Was als Hobby im Garten begann, wurde rasch zur Passion – und heute zur Perspektive.

Matthias ist der Impulsivere der beiden. Ein Stürmer mit Instinkt, Schnelligkeit und Zug zum Tor. Seine Bilanz in der aktuellen ÖFB-Jugendliga-Saison spricht Bände: 16 Tore, darunter ein Fünferpack beim Heimsieg gegen die AKA Tirol. „Da hat dann einfach alles zusammengepasst“, sagt er – bescheiden, aber stolz. Für Bruder Samuel ist er schlicht „ein Goalgetter. Wenn nichts mehr geht, hau ich ihm einfach den Ball vor – er macht was draus.“

„Wenn du einen schlechten Tag hattest, gibt es nichts Besseres, als mit deinem Bruder am Platz zu stehen.“

Samuel Hartl

Samuel ist der Taktgeber im Mittelfeld.

Samuel denkt das Spiel von hinten, zieht im Mittelfeld die Fäden, gibt das Tempo vor. Auf der Sechs ist er Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft – und als Kapitän ein Vorbild. „Samuel bringt die Ruhe aufs Feld. Ich bin nicht der Typ, der ein Ergebnis verteidigen kann. Er ist spielstark und setzt mich gut in Szene“, sagt Matthias über seinen Bruder. Diese gegenseitige Wertschätzung ist spürbar – und wird durch ein tiefes Vertrauensverhältnis untermauert, das weit über den Fußball hinausreicht.

Bereits in jungen Jahren traten die beiden bei Nachwuchsturnieren als Gastspieler für den LASK auf. Heute sind sie fester Bestandteil der Akademie – professionell, ehrgeizig und zielstrebig. Im Internat teilen sie sich ein Zimmer, das funktioniert meist reibungslos. Nur beim Thema Badezimmer oder Müllentsorgung gibt es gelegentlich Diskussionen. Samuel ist der Frühaufsteher und der Ordentlichere. Matthias bleibt gerne länger liegen. Streit? Selten. „Wenn, dann wegen Kleinigkeiten“, erzählen sie.

Auch in der Freizeit dreht sich viel um den Ball. Im Innenhof des Internats gibt es einen Funcourt, auf dem sie mit ihren Teamkollegen jede freie Minute verbringen. Auf langen Auswärtsfahrten oder in der Schule suchen die Zwillinge aber bewusst Abstand. Sie sitzen selten nebeneinander – ihre Verbindung braucht keine ständige Nähe. Sie wissen ganz genau, wie der andere tickt: „Du kannst deinen Bruder nicht anflunkern, der merkt das sofort“, sagt Samuel mit einem Lächeln.

„Samuel bringt die Ruhe aufs Feld. Ich bin nicht der Typ, der ein Ergebnis verteidigen kann. Er ist spielstark und setzt mich gut in Szene.“

Matthias Hartl

Matthias hat das Toreschießen im Blut.

Höhepunkt der bisherigen Laufbahn war für Matthias die Einberufung in die U15-Nationalmannschaft. Beim Debüt gegen die Slowakei erzielte er den Siegtreffer – ein Moment, der hängen bleibt. Samuel hätte ebenfalls nominiert sein sollen, musste aber verletzungsbedingt absagen. Ein bitterer Moment, der ihn jedoch nicht aus der Bahn warf. Mit individueller Unterstützung von Papa Stefan kämpfte er sich zurück aufs Feld.

Beide wissen, dass ihre Reise erst begonnen hat. Die Rückrunde hat gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt – und in den beiden Hartl-Brüdern ohnehin. Was ihnen hilft? Dass sie sich gegenseitig verstehen, ohne viele Worte. „Gewinnen macht mehr Spaß, als Verlieren weh tut“, sagt Matthias. Und Samuel ergänzt: „Wenn du einen schlechten Tag hattest, gibt es nichts Besseres, als mit deinem Bruder am Platz zu stehen.“

Harmonieren auf wie neben dem Platz prächtig: Matthias und Samuel Hartl.