Historische Europacup-Momente des LASK

Die ersten fünf Teilnahmen im Europacup endeten für den LASK jeweils in Runde eins, darunter auch die Premiere im Europapokal der Pokalsieger 1963, als man nach zwei Duellen unglücklich per Losentscheid an Dinamo Zagreb scheiterte. Im sechsten Anlauf im Herbst 1984 gelang mit zwei 1:0-Erfolgen über den schwedischen Vertreter Östers Växjö erstmals der Aufstieg in einem Europacup-K.o.-Duell und damit der Einzug in die zweite Runde des UEFA-Cups.

Mit dem legendären 1:0-Erfolg im Zweitrunden-Hinspiel gegen das Starensemble von Inter Mailand schrieb der LASK am 23. Oktober 1985 österreichische Fußballgeschichte. Die Schwarz-Weißen hielten dabei Kapazunder wie Karl-Heinz Rummenigge, Alessandro Altobelli, Giuseppe Baresi oder Giuseppe Bergomi in Schach. Johann Gröss sorgte mit seinem Treffer in Minute 82 gegen den späteren, dreifachen Welttorhüter Walter Zenga für den denkwürdigen Siegtreffer vor 18.500 Zusehern im Linzer Stadion.

Die zweite Teilnahme am UEFA Intertoto Cup bescherte dem LASK 1996 den souveränen Gruppensieg. Sämtliche vier Spiele gegen Djurgardens (SWE), B68 Toftir (FRO), Apollon Limassol (CYP) und den deutschen Bundesligisten Werder Bremen gestalteten die Linzer siegreich. Das 3:1 im Weserstadion durch Treffer von Jürgen Kauz (2) und Markus Scharrer verhalf den Athletikern zum Aufstieg ins Play-off-Halbfinale.

Nach 18-jähriger Pause gab der LASK 2018 nur ein Jahr nach der Rückkehr in die Bundesliga sein Comeback auf der großen Fußball-Bühne. Und das auf denkwürdige Art und Weise, räumten die Oberösterreicher doch in der zweiten Qualifikationsrunde den SK Lilleström mit einem Gesamtscore von 6:1 aus dem Weg. Beinahe wäre anschließend gegen den türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul die große Sensation gelungen. Doch ein spätes Tor von Alvaro Negredo verhinderte trotz des 2:1-Heimsieges aufgrund der Auswärtstorregel ein Weiterkommen.

Als amtierender Vizemeister durften die Schwarz-Weißen 2019 erstmals in der Qualifikation zur Königsklasse antreten. Nach dem souveränen Triumph (Gesamtscore 5:2) über den FC Basel, damals gecoacht von Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller, ertönte im Play-off erstmals die Champions-League-Hymne im Linzer Stadion. Trotz der anschließenden, unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Club Brügge ein Gänsehautmoment für die Ewigkeit.

Die Spiele gegen Basel und Brügge sollten nicht die einzigen Highlights in dieser Saison bleiben. In der Gruppenphase der Europa League lief der LASK speziell zuhause zur Höchstform auf und lieferte beim 4:1 über PSV Eindhoven oder dem 3:0 gegen Sporting Lissabon Galavorstellungen ab. Der Lohn waren der Gruppensieg und der Einzug ins Sechzehntelfinale, wo man auch AZ Alkmaar ausschalten konnte.

Im Achtelfinale zog der LASK mit Manchester United das große Los, das riesige Euphorie im Vorfeld des Hinspiels in Linz auslöste. Doch das erhoffte Fußballfest gegen den englischen Rekordmeister blieb aus, Corona-bedingt musste das Duell (0:5) vor leeren Rängen ausgetragen werden. Im mehrere Monate später ausgetragenen Retourmatch in Old Trafford verabschiedete sich der LASK dann aber mit einer knappen 1:2-Niederlage nach starker Leistung würdig aus dem Bewerb.

In der darauffolgenden Saison schlossen die Athletiker nahtlos an die herausragenden Leistungen an und eliminierten Sporting Lissabon im Play-off zur Europa League auswärts mit 4:1. Die Losfee schickte die Oberösterreicher in der Gruppenphase erneut auf die Insel und bescherte dem LASK unter anderem Tottenham Hotspur als Gegner. Nach dem 0:3 an der New White Heart Line rangen die Linzer dem CL-Finalisten von 2019 daheim – abermals ohne Zuschauer – ein 3:3 ab.

Aller guten Dinge sind drei: Nach erfolgreicher Qualifikation für die Europa League durfte sich der LASK in der Gruppenphase über den dritten englischen Topklub binnen weniger Jahre freuen. Am 21. September empfingen die Schwarz-Weißen den FC Liverpool in der ausverkauften Raiffeisen Arena. Florian Fleckers Prachttor und eine denkwürdige Atmosphäre ließen sogar Hoffnungen auf eine Jahrhundert-Sensation aufkeimen. Am Ende stand zwar eine 1:3-Niederlage zu Buche, doch die Linzer verlangten der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp alles ab. Nun kommt es am Donnerstag zum Rückspiel in Anfield.