
20.10.2025
Die Zutaten für den perfekten Einstand
„Würde man einen Film drehen, hätte ich ihn genau so gedreht“ – mit zufriedener Miene trat Didi Kühbauer nach seinem ersten Spiel als Cheftrainer des LASK seit 869 Tagen die Heimreise an. Insbesondere die Art und Weise des Auftrittes der Mannschaft verleiht Anlass zur Zuversicht, das neu entfachte Selbstvertrauen gilt es nun auch in die kommenden Wochen mitzunehmen.
Es war ein völlig anderes Gesicht, das die Mannschaft beim Comeback von Didi Kühbauer im Vergleich zu den Vorwochen an den Tag legte. Insbesondere Hälfte eins gehörte wohl zum Besten, was die Schwarz-Weißen seit langer Zeit darboten. Sehr zur Freude von Kapitän Sascha Horvath, der im Zentrum unermüdlich werkte und den Treffer von Moses Usor zum 1:0 überragend vorbereitete. „Es war ein richtig gutes Spiel von uns. Das ist ein sehr schönes Gefühl, es ist schon etwas Last abgefallen, das war ein enorm wichtiger Sieg“, strahlte der 29-Jährige. Die Zutaten für den ersten Auswärtssieg der Saison und den ersten in Hütteldorf seit 2019:
- Defensive Stabilität, taktische Disziplin
Kühbauer verpasste der Mannschaft ein ideales taktisches Korsett, das im Spiel gegen den Ball praktizierte 5-3-2 inklusive neuer Rollenverteilung in der Abwehr – Joao Tornich verteidigte zentral – fruchtete. Speziell in Hälfte eins gelang es dem LASK, viel Druck auf den Gegner auszuüben und Ballgewinne zu erzwingen, auch die zweiten Bälle landeten zumeist bei den Athletikern. In Hälfte zwei hielten die Linzer den Gegner ebenfalls über weite Strecken vom eigenen Tor fern und verteidigten beinahe alles weg. „Wir hatten gewusst, wie es der Gegner wahrscheinlich anlegen wird. Dass es dann so aufgeht, ist natürlich umso schöner“, sagte Kühbauer.
- Umschaltaktionen
Von Beginn an wurde deutlich: Nach Ballgewinn sollte es blitzschnell gehen. So überrumpelte man den Gegner speziell in Hälfte eins mehrfach, beide Tore entsprangen Balleroberungen in der eigenen Hälfte, um anschließend sofort die Tiefe zu attackieren. „Die Umschalter haben wir zweimal hervorragend ausgespielt“, verwies Horvath auf das 1:0 von Usor und das 2:0 durch Samuel Adeniran, dem ein perfektes Tackling von Krystof Danek und ein sehenswerter Diagonalball von Kasper Jörgensen vorausgegangen war.

Moses Usor leitete den LASK-Sieg mit seinem Treffer zum 1:0 ein.
„Lasst die Vergangenheit Vergangenheit sein“
- Zweikampfverhalten
Der LASK präsentierte sich von der ersten Minute an enorm griffig und giftig, kaufte so den Hütteldorfern in den Zweikämpfen die Schneid ab. Alleine in den ersten 45 Minuten wies man eine Zweikampfquote von 61 Prozent auf. „Jeder hat alles auf den Platz gebracht, bis er kaputt war“, hob Horvath Einsatz, Kampfgeist und Laufbereitschaft hervor.
- Energie & Mentalität
„Der Trainer hat zu uns gesagt: ‚Lasst die Vergangenheit Vergangenheit sein, richten wir den Fokus nach vorne und zeigen wir, dass der LASK eine super Mannschaft ist‘“, verriet Torschütze Adeniran. Genau so traten die Spieler auf: Mit enormer Leidenschaft, unheimlich viel Energie und dem unbedingten Willen, das Match für sich zu entscheiden. „Die Vorzeichen waren nach den letzten Wochen nicht die allerbesten. Die Jungs haben aber heute ein Spiel gemacht, das mich unglaublich bewegt hat. Keiner hat auf uns gesetzt, dass wir dann so ein Spiel abliefern, ist absolut top“, sagte Kühbauer.

TW-Trainer Philip Großalber herzte seinen Schützling Lukas Jungwirth nach dessen gehaltenem Elfer und zweitem Zu-Null-Spiel in dieser Saison.
Voller Fokus auf die nächsten Aufgaben
Die Freude über den Sieg sollte den Blick auf die kommenden Aufgaben jedoch in keiner Weise verzerren. Bis zur nächsten Länderspielpause stehen die Heimspiele gegen den GAK und Altach, das Auswärts-Derby bei Blau-Weiß Linz sowie das Cup-Achtelfinale gegen Stripfing auf dem Programm. Schon kommenden Samstag gegen die Grazer wird den LASK ein völlig anderes Spiel als gegen Rapid erwarten, bei dem es nachzulegen gilt. „Wir müssen schauen, dass wir draufbleiben, den Sieg mitnehmen, aber wir werden sicher nicht abheben“, betonte der LASK-Coach. Dem konnte sich sein Kapitän nur anschließen: „Es war ein richtiger Schritt, aber wir müssen am Boden bleiben. Die nächsten Wochen werden sehr wichtig.“
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