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5.10.2025

Irre Aufholjagd: LASK holt Punkt nach 0:3-Rückstand

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89 Minuten lang sah es wie ein denkbar schmerzvoller Fußball-Nachmittag aus. Was dann geschah, damit hätten wohl nicht einmal mehr die kühnsten Optimisten gerechnet. In der Nachspielzeit egalisierte der LASK gegen den TSV Hartberg einen 0:3-Rückstand und holte durch die Treffer von Christoph Lang (89.), Kasper Jörgensen (92.) und Andres Andrade (94.) noch einen Punkt.

An vier Positionen änderte Interimstrainer Maximilian Ritscher seine Startelf nach der 0:1-Niederlage beim WAC, neben Sasa Kalajdzic und Florian Flecker rückten auch Melayro Bogarde sowie Emmanuel Michael anstelle der angeschlagenen Joao Tornich und George Bello in die Anfangsformation. Der LASK nach sechs Minuten mit der ersten gefährlichen Offensivaktion, Bogarde beförderte das Leder nach einem Freistoß an die Latte – allerdings hätte ohnehin die Abseitsfahne des Schiedsrichter-Assistenten einem möglichen Treffer die Gültigkeit verwehrt. Danach dauerte es eine Weile bis zur nächsten Torszene. Der LASK wie erwartet mit mehr Ballbesitz, Hartberg verteidigte kompakt und lauerte auf schnelle Umschaltaktionen, die man versuchte, sehr geradlinig auszuspielen.

Die beste Möglichkeit fanden die Athletiker nach 23 Minuten vor, als Moses Usor nach herrlichem Kalajdzic-Steckpass Torhüter Tom Hülsmann umkurvte, dessen Verteidigter Habib Coulibaly jedoch für ihn vor der Linie klärte. Mit einem Distanzschuss mit dem rechten Fuß klopfte Usor nach etwas mehr als einer halben Stunde erneut an (34.), Kalajdzic tat es ihm gleich, diesmal war Hülsmann aber auf dem Posten (39.). Die Hartberger ließen ihrerseits bei Standards Gefahr aufblitzen, etwa bei einem Hoffmann-Kopfball knapp übers Tor (32.) oder schließlich in der Nachspielzeit: Corner von links, Fabian Wilfinger stieg am höchsten und köpfelte zum 1:0 für die Gäste ein.

LASK schlägt in der Nachspielzeit zurück

Nach der Pause versuchten die Linzer, den Druck zu erhöhen, was allerdings nur bedingt gelang, weil man sich zwar in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnte, ohne dabei jedoch zielführend ins letzte Drittel, geschweige denn in die Box, einzudringen. Abschlüsse blieben Mangelware, ein Usor-Versuch nach Kalajdzic-Vorlage wurde rechtzeitig geblockt. Ganz anders auf der Gegenseite: Ein blitzschneller Konter landete bei Elias Havel, der LASK-Goalie Lukas Jungwirth keine Chance ließ und zum 2:0 einschoss (64.). Es sollte noch bitterer kommen: Sieben Minuten später genügte ein langer Ball, um die LASK-Defensive auszuhebeln, Marco Hoffmann überhob den herauseilenden Jungwirth – 0:3.

Die Offensivbemühungen der Schwarz-Weißen endeten auch nach den Hereinnahmen von Krystof Danek, Christoph Lang, Maximilian Entrup oder Adetunji Adeshina, der sein Debüt gab, meist vor dem gegnerischen Sechzehner – bis zur 89. Minute. Erst verkürzte Joker Lang auf 1:3, mit dem 2:3 des ebenfalls eingewechselten Kasper Jörgensen keimte endgültig Hoffnung auf. Ehe in der letzten Aktion Andres Andrade per Kopf die Aufholjagd vollendete und den Schwarz-Weißen tatsächlich noch einen Punkt rettete.

LASK – TSV Hartberg 3:3 (0:1)
Raiffeisen Arena, 10.981, SR Harald Lechner
Tore: 0:1 Wilfinger (45.+2), 0:2 Havel (64.), 0:3 Hoffmann (71.), 1:3 Lang (89.), 2:3 Jörgensen (92.), 3:3 Andrade (94.)
Gelbe Karten: Bogarde, Coulibaly, Entrup

Aufstellung LASK: Jungwirth – Cisse, Andrade, Bogarde – Flecker (77. Jörgensen), Coulibaly (77. Adeshina), Horvath, Michael (60. Danek) – Usor, Kalajdzic (60. Entrup), Berisha (46. Lang)

Natürlich freuen wir uns über die Aufholjagd, dennoch bin ich enttäuscht über die Art und Weise, wie wir in dieses Spiel hineingegangen sind. Wir wollten schnell Richtung Box kommen, das ist lange Zeit nicht so passiert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dazu kamen schwere Fehler beim Verteidigen, die in der Bundesliga einfach bestraft werden. Man hat am Schluss gesehen, dass die Mannschaft lebt, dennoch bin ich der Meinung, dass wir heute enttäuscht sein müssen.

Maximilian Ritscher, Interimstrainer

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